Doppelter Erfolg für deutsche Boote: NEFELI gewinnt den Act 4 der European Sailing Series 2020 in Triest – WHITE ROOM siegt in der Jahreswertung
Oktober 6, 2020 - Zum Act 4 der European Sailing Series der Melges 24 waren Anfang Oktober 19 Teams nach Triest gekommen. Gewinner der Regatta wurde das „Nefeli“-Team von Peter Karrié (SC Rheingau), punktgleich vor Michele Paoletti (Italien). Rang drei in Triest ging an die „White Room“ mit Steuermann Luis Tarabochia (YC Langenargen), die im „Corinthian“-Ranklng auf Platz eins segelte. Platz drei Amateur-Wertung holte sich die „Phonobloc“ von Thomas Beck (SC Chiemsee-Feldwies).
Der Act 4 war der letzte Event der European Sailing Series: Die „White Room“ gewann erstmals die Jahreswertung der Melges 24.
Sechs Wettfahrten in Triest
Drei windreiche Tage in Triest ließen sechs Wettfahrten zu. Vier Läufe waren gleich am Freitag möglich. Mit den Plätzen 2 und 1 zum Auftakt war die „White Room“ (Führende in der europäischen Jahreswertung) gut in den Event gekommen. Getoppt wurde der Auftakt nur noch von Peter Karrié und seiner italienischen Crew auf der „Nefeli“, die mit 3-3-1-1 gleich am ersten Tag die Führung übernommen hatten.
Schwere Gewitter zogen am Samstag über die Bucht von Triest, nur eine Wettfahrt war möglich. Da war das italienische „Montura“-Team von Sergio Caramel als Erstes im Ziel, gefolgt von „White Room“ und „Nefeli“.
Der Scirocco, der starke Südwind der Adria, beherrschte den Sonntag. Eine kurze, steile Welle stand bei bis zu 30 Knoten in den Böen in die Bucht. „Es war echt schwierig, das gut auszusteuern“, berichtete Luis Tarabochia. „Bei dieser Welle sind sogar Leute über Bord gegangen. Aber wir sind gut zurecht gekommen.“ Die Italiener kamen auf ihrem Heimatrevier mit diesen Bedingungen am besten zurecht. Mit einem Tagessieg verbesserte sich Michele Paolettis „Strambapapà“ auf Rang zwei. Der „Nefeli“ reichte ein dritter Platz zum Sieg in der Regatta, punktgleich mit den Italienern. „Das hatten wir nicht erwartet, unglaublich“, so Peter Karrié nach dem Sieg in Triest. „Wir sind sehr zufrieden mit unserem Boots-Speed und sind überglücklich, hier gegen einen so guten Segler wie Michele Paoletti, der hier zuhause ist, gewonnen zu haben. Da sind wir wirklich stolz!“
Mit einem vierten Platz bei der Starkwindwettfahrt segelte auch die „White Room“ insgesamt noch aufs Treppchen, wurde Dritte. „Es war wichtig, die Dreher und Böen richtig zu erkennen. Das ist uns bis auf zwei Wettfahrten auch ganz gut gelungen. Da haben wir das Feld von hinten aufgerollt. Da muss man einfach den Kopf oben halten und schauen, wohin man fährt“, resümierte Taktiker Sebastian Bühler.
Die weiteren deutschen Teams: Thomas Beck (SC Chiemsee-Feldwies) segelte mit der „Phonobloc“ auf Rang sechs. Neunte wurde die „Ace“ von Jannes Wiedemann (WSV Berlin). Die Franken segelten auf die Plätze 15 und 16: Die „Ballyhoo Reloaded“ von Martin Thiermann (YC Noris) vor Marcus Mörchen mit der „Vier in am Weckla“ (Weißenburger SC).
In der Corinthian-Wertung von Triest kam die Tarabochia-Mannschaft auf Platz eins. Platz zwei der Amateure ging an Geoff Carveth (Großbritannien), drittbeste waren in dieser Wertung Thomas Beck und die „Phonobloc“.
European Sailing Series 2020
Nach einem verspäteten Start gehörten 2020 vier Events zur European Sailing Series: Torbole (Gardasee) und Attersee (Österreich) im August, Portoroz (Slowenien) im September und jetzt der vierte Act in Triest. Mit einem Sieg am Attersee und Platz drei in Portoroz hatte die „White Room“ die Führung übernommen, nun mit einem erneuten dritten Platz in Triest verteidigt. „Wir waren schon ein paar Mal dran, konnten die Serie aber noch nicht gewinnen“, freute sich Luis Tarabochia. „Es waren schöne Regatten, auch wenn die Serie kurz war. Aber es war mehr, als wir in Corona-Zeiten erwartet hatten.“
Der große Pokal wurde angesichts der Corona-Saison, in der nicht immer alle Teams die nötige Reisefreiheit hatten, nicht vergeben, wohl aber die Medaillen. Klar, dass die „White Room“ auch die Corinthian-Jahreswertung gewonnen hat. „Wir sind natürlich total happy über diesen Sieg. Wir hatten dieses Jahr eine tolle Crew, Marvin Frisch - der diesmal eine Crew in Hamburg coachte - war in den ersten Regatten eine gute Ergänzung. Es war einfach eine Super-Saison für uns“, sagte Luis Tarabochia und grinste übers ganze Gesicht. „Wir werden natürlich nächstes Jahr versuchen, den Titel zu verteidigen. Aber das wird sehr schwer.“ Dabei gelang es dem jungen Steuermann aber nicht,